Erst lernen, dann durchsetzen

Hört seinem Trainer Hans Meyer gerne zu: Nicky Adler

Nürnberg - Er ist einer von insgesamt acht Neuzugängen beim 1.FCN, wieselflink, jung und torhungrig: Nicky Adler, der vom TSV München 1860 an den Valznerweiher gewechselt ist. Für die Löwen bestritt der 22-jährige ehemalige Junioren-Nationalspieler 33 Zweitliga-Spiele, in denen er sechs Tore erzielte. "Mein erstes Jahr betrachte ich als Lehrjahr", sagt der sympathische Blondschopf, um dann doch selbstbewusst anzumerken: "Aber ich bin mir sicher, dass ich mich hier durchsetzen werde."

Außerdem spricht der Offensivmann im Interview mit fcn.de über die Beweggründe für seinen Wechsel in die Noris und erklärt, zu welchem Typ Spieler er sich zählt. Große Stücke hält Adler auf Trainer Hans Meyer und verrät, dass er mit seinem Leverkusener Namensvetter und Torhüter René Adler sehr gut befreundet, aber nicht verwandt ist.


fcn.de: Nicky, willkommen beim Club auch im Namen der Online-Redaktion. Weshalb hast du dich für den 1.FCN entschieden und was willst Du hier erreichen?

Nicky Adler: Die Chance, in der Bundesliga zu spielen, hat den Ausschlag für den Wechsel zum Club gegeben. Aber natürlich auch die Möglichkeit im UEFA Cup anzutreten. Solch' eine Gelegenheit bekommt man nicht so oft im Leben. Mein Ziel ist es hier, zum Stammspieler zu werden und selbstverständlich mit dem Verein Erfolg zu haben.

Michael Skibbe, dein früherer U20-Nationaltrainer meinte, dass du dich in der Bundesliga durchsetzen würdest. Glaubst du, dass das schon in der ersten Saison in Nürnberg möglich ist oder siehst du das erste Jahr erstmal als Lehrjahr?

Adler: Mein erstes Jahr betrachte ich durchaus als Lehrjahr. Aber ich bin mir sicher, dass ich mich hier durchsetzen werde, wenn die Voraussetzungen stimmen. Und wenn einer der drei gesetzten Spieler im Sturm ausfallen sollte, was ich natürlich keinem wünsche, möchte ich meine Chance in jedem Fall nutzen.

Bei 1860 München hat man dich oft als Joker gebraucht. Was hältst du von dieser Rolle?

Adler: Als junger Spieler ist man in den seltensten Fällen Stammspieler, sondern eher in der Jokerrolle. Viele Jungs müssen sich erstmal damit abfinden, "nur" als Joker eingewechselt zu werden. Mein primäres Ziel ist es von Beginn an zu spielen - das ist doch klar.

Charakterisiere für uns doch bitte mal deine Stärken und Schwächen.

Adler: Zu den Stärken gehört vor allem meine Schnelligkeit. Und der direkte Zug, die Zielstrebigkeit zum Tor. Im Defensivverhalten muss ich mich hingegen verbessern. Auch das Kopfballspiel gehört nicht zu meinen Stärken...obwohl, bei 1860 München habe ich sogar einige Kopfballtore gemacht. Also sagen wir: mein Kopfballspiel ist verbesserungswürdig.

Bei den Löwen hast du zeitweise im rechten Mittelfeld gespielt - eigentlich gar nicht deine Position, oder? Wo könntest du dir Nicky Adler im Nürnberger 4-3-3 vorstellen?

Adler: In München haben wir ein 4-4-2-System gespielt. Da die Konkurrenz im Sturm sehr groß war, habe ich im rechten Mittelfeld gespielt. Dadurch hatte ich die Chance, zum Einsatz zu kommen. Auf dieser Position habe ich mich wohlgefühlt und auch gute Spiele gezeigt. Im Nürnberger System sehe ich mich rechts oder links außen. Dafür hat der Club mich auch geholt.

Es fiel auf, dass du bei deinen Spielen für die Löwen manchmal sprichwörtlich mit dem Kopf durch die Wand wolltest. Hast du dir vom Wechsel auch erhofft, dass dich Hans Meyer in dieser Hinsicht noch etwas trimmen kann?

Adler: Ich bin sehr froh, dass ich unter einem Trainer wie Hans Meyer trainieren kann. In erster Linie hoffe ich, dass er mich fußballtechnisch weiterbringt. Aber auch in menschlicher Hinsicht - Hans Meyer ist ein Mensch, der immer etwas zu sagen hat und dem man einfach gerne zuhört. Ich freue mich wirklich, ihn als Trainer zu haben.

Wie Leverkusens Torwart-Shootingstar René Adler bist du in Leipzig geboren. Adler und Adler - besteht eine zufällige Verwandtschaft?

Adler: Nein, wir sind nicht verwandt. Aber wir kennen uns sehr gut - schon seit zwölf Jahren! Wir haben regen Kontakt, telefonieren einmal wöchentlich miteinander. In Leipzig haben wir zusammen die Schulbank gedrückt. In der U20-Nationalmannschaft haben wir gemeinsam gespielt und bei der WM sogar vier Wochen auf einem Zimmer gewohnt. Man kann also sagen, wir sind gute Freunde!

Gibt es etwas, was du den fcn.de-Lesern noch sagen möchtest?

Adler: Ich freue mich sehr, hier spielen zu dürfen und hoffe, dass wir an die Erfolge der vergangenen Saison anknüpfen können.

]]>