Business Donnerstag, 02.05.2024

U17-Juniorinnen: Versöhnlicher Abschluss einer lehrreichen Saison

Die U17-Juniorinnen des FCN beenden die aktuelle Spielzeit in der Bundesliga mit einem Achtungserfolg gegen den neuen Meister. Eine Saison mit Höhen und Tiefen, die trotzdem wichtige Erkenntnisse mit sich bringt.

Im letzten Heimspiel der Saison zeigte die U17 von Joschka Hobitz nochmal eine starke Leistung und ließ die Zuschauer an der Bertolt-Brecht-Schule gleich viermal jubeln. Das allein war schon etwas überraschend, tat sich die Mannschaft in den letzten Spielen doch recht schwer mit dem Tore schießen. Dazu wartete mit der TSG Hoffenheim das defensivstärkste Team der Liga und zugleich auch der neue B-Juniorinnen-Meister. Der überraschend deutliche 4:1-Heimerfolg gegen die TSG spiegelt ein wenig den Saisonverlauf des FCN wider und ist exemplarisch für den einen oder anderen Ausreißer, im positiven wie im negativen Sinne, für den die Hobitz-Elf in dieser Spielzeit zu haben war.

"Leistungsschwankungen sind in der Jugend normal und gehören auch zur Entwicklung dazu, das haben wir einkalkuliert. Auffällig war allerdings, dass diese Schwankungen oft gegen Gegner der unteren Tabellenhälfte aufgetreten sind, da haben wir uns häufig schwerer getan", so die Einschätzung von Hobitz. 

Eines der jüngsten Teams der Liga

Die Club-U17 gehörte in dieser Saison zu den jüngsten Mannschaften der Liga. Gerade einmal 15,2 Jahre betrug der Altersdurchschnitt der Mannschaft. Viele Spielerinnen mussten sich erst an die neuen Gegebenheiten und die teils körperlich und taktisch überlegegen Gegenspielerinnen gewöhnen.

"Die Entscheidung haben wir damals bewusst getroffen und glauben auch nach wie vor, dass sie richtig war. Im Spiel mit dem Ball standen wir immer wieder vor der Herausforderung aus dem ersten Drittel herauszukommen. Gerade wenn der Gegner uns früh attackiert hat, hatten wir immer wieder leichte Ballverluste im Spielaufbau. Daran werden wir in Zukunft verstärkt arbeiten, um es dem Gegner schwerer zu machen", so Hobitz.

Zufriedenstellende Entwicklung

Die schwankenden Leistungen belegen auch die Zahlen. Mit acht Siegen, sieben Niederlagen und drei Unentschieden sowie einem nahezu ausgeglichenen Torverhältnis (27:23 Tore) belegt der FCN-Nachwuchs am Ende den sechsten Platz und findet sich damit fast genau in der Mitte der Liga wieder. Für den Trainer ist die Bilanz allerdings zweitrangig, denn "wir wollen junge Talente ausbilden und entwickeln. Das bedeutet, dass wir uns an der fußballerischen Weiterentwicklung der einzelnen Spielerinnen und der gesamten Mannschaft messen und nicht an Ergebnissen. Damit sind wir sehr zufrieden, denn wir haben zwei Spielerinnen frühzeitig an die U20 herangeführt, zwei weitere werden im Sommer folgen. Das gesamte Team hat zielstrebig gearbeitet, taktisch viel dazu gelernt und in weiten Teilen der Saison auch umsetzen können."

Dass in einer langen Saison und für viele neuen Liga Rückschläge dazu gehören, dürfte wenig verwundern. Die Mannschaft hat sich dadurch aber nicht beeindrucken lassen und bis zum Schluss hart gearbeitet. Als letzte Jugendmannschaft vor dem Übergang in den Frauenbereich bleibt die Entwicklung auf die Aufgaben bei den Erwachsenen das erklärte Ziel. Dank des jungen Durchschnittsalters bleibt dafür noch Zeit, die Mannschaft wird auch in der neuen Saison größtenteils zusammenbleiben und weiter an athletischen und taktischen Inhalten arbeiten. Denn die Aufgabe in der neuen Saison wird nicht leichter.

Neue Saison, neue Liga

Der DFB hat sich dazu entschieden, die B-Juniorinnen-Bundesliga mit Abschluss der Spielzeit 2023/24 abzuschaffen. Es wird stattdessen einen U17-DFB-Pokal geben, an dem die Nachwuchsteams teilnehmen können. Um dem Club-Nachwuchs dennoch einen geregelten Ligabetrieb zu ermöglichen, laufen aktuell Gespräche mit dem Bayerischen Fußball-Verband (BFV). Ziel des FCN ist es, die U17 in der neuen Saison bei den U15-Junioren in der Bezirksoberliga einzugliedern.

"Wir sind der Meinung, dass wir unsere Spielerinnen mindestens genauso gut in einer Juniorenliga ausbilden können und das auch der Art und Weise entspricht, wie wir unsere Jugendspielerinnen fördern wollen. Dieser Spielbetrieb ist auch mit deutlich weniger Aufwand am Wochenende verbunden, was den Spielerinnen mehr Zeit gibt, sich um ihre schulische Laufbahn zu kümmern. Dazu werden die Mädels körperlich anders gefordert werden und auch mit einem höheren Spieltempo konfrontiert sein, was für die individuelle und mannschaftliche Entwicklung förderlich ist. Das sehen wir bei unserer U16, die bereits bei den Jungs eingegliedert ist und sich stetig entwickelt", erklärt Hobitz den Ligenwechsel.

Bis zum Vorbereitungsstart im Juli wird die Mannschaft den Trainingsbetrieb noch ein paar Wochen aufrecht halten und sich schon jetzt mit den Inhalten für die neue Spielzeit auseinandersetzen, bevor es dann eine wohl verdiente Pause gibt. Im Sommer sind auch weitere Testspiele geplant, beispielsweise gegen die U17-Teams von Bayern München und Eintracht Frankfurt, bevor es dann in das neue Abenteuer bei den Jungs geht.


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