Club-Gwaaf zum Spieltag: Alles möglich
Ein Sieg schien greifbar, eine Niederlage möglich - am Ende wurde es in Bremen ein Unentschieden für den Club. Und das lässt für den Saisonendspurt alle Möglichkeiten offen.
Alles möglich I: Seit September 2021 hat Werder Bremen kein Heimspiel mehr verloren, unter Trainer Ole Werner gingen die Norddeutschen vor heimischer Kulisse sogar noch nie als Verlierer vom Platz. Der Club war nun gar nicht so weit davon entfernt, die Bremer Serien zu durchbrechen. Nach der 1:0-Führung steuerte Lukas Schleimer in Halbzeit eins und zwei jeweils einmal alleine aufs Werder-Tor zu, scheiterte aber beide Mal an Keeper Jiri Pavlenka. „Wenn wir da das 2:0 machen, läuft das Spiel wahrscheinlich anders“, so Robert Klauß nach der Partie.
Der Club-Coach machte allerdings direkt auch deutlich, dass das Spiel in Durchgang zwei auch durchaus komplett in die andere Richtung hätte kippen können. „Man muss schon zugeben, dass Werder nach der Pause sehr viel Druck gemacht hat.“ Und hätte Marvin Ducksch kurz vor Schluss ins Tor statt an die Latte getroffen, wäre der Club am Ende gar mit leeren Händen dagestanden. Was wiederum auch nicht verdient gewesen wäre. So lautete das einhellige Fazit: Sieg möglich, Niederlage möglich, Remis in Ordnung.
Alles möglich II: Asger Sörensen musste in Bremen aufgrund seiner 5. Gelben Karte zuschauen, war aber dennoch als Unterstützung mit an die Weser gereist. Dass der Däne auf dem Platz von Florian Hübner ersetzt wird, war keine Überraschung. Dass Robert Klauß bei der defensiven Grundordnung dieses Mal aber auf eine Abwehrdreierkette setzte, war für den einen oder anderen Beobachter hingegen durchaus überraschend. Hübner verteidigte im Zentrum flankiert von Christopher Schindler und Tim Handwerker.
Die Folge: Werders torgefährliches Sturmduo Marvin Ducksch und Niclas Füllkrug kam nicht wie gewohnt zur Entfaltung, vor allem die vielen Flanken von außen verteidigten Hübner und Co. aufmerksam. So gab es hinterher vom Coach auch ein Kompliment für Hübner, der erstmals seit dem 2. Spieltag wieder in der Startelf stand: „Ich bin zufrieden mit ihm. Er hat Ruhe ausgestrahlt und gute Entscheidungen getroffen. Er war immer da und bei den vielen Flanken immer eng dran.“
Alles möglich III: Die Spiele werden weniger, die Tabellensituation immer spannender. Der FC Schalke thront mit 56 Punkten aktuell an der Tabellenspitze, der Club rangiert mit sechs Punkten weniger auf Platz fünf und hat momentan drei Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz, den aktuell der FC St. Pauli einnimmt. Durch die vielen direkten Duelle der Spitzenteams, die an den letzten Spieltagen noch anstehen, scheint derzeit noch fast alles möglich.
„Wir spielen noch gegen St. Pauli und Schalke, die vor uns stehen“, erklärte Torschütze Nikola Dovedan. „Es wird ein spannender Kampf bis zum Schluss. Wir schauen einfach mal, was rauskommt.“ Zunächst gilt der volle Fokus allerdings dem kommenden Heimspiel gegen Sandhausen. Der SVS ist eines der stärksten Teams der Rückrunde, rangiert in der Rückrundentabelle auf Platz vier und stellt mit erst elf Gegentreffern die beste Rückrundenabwehr.
Am Mittwoch um 11 Uhr startet die Mannschaft mit einer öffentlichen Trainingseinheit in die Vorbereitung auf das vorletzte Heimspiel der Saison. Übrigens: Im Anschluss an das Training der Profis findet am Sportpark Valznerweiher ab 12.30 Uhr das Zweitliga-Heimspiel der Clubfrauen gegen Borussia Bocholt statt. Auch hier ist zahlreiche Fan-Unterstützung natürlich herzlich willkommen.
Weitere Artikel zur Partie
- SV Werder Bremen
- 65. Mitchell Weiser 1:1
- 1. FC Nürnberg
- 24. Nikola Dovedan (Elfmeter) 0:1
- Stadion
- Datum
- 17.04.2022 13:30 Uhr
- Schiedsrichter
- Christian Dingert
- Zuschauer
- 42358
- SV Werder Bremen
- Pavlenka - Veljkovic - Groß - Friedl - Agu (61. Weiser) - Rapp (81. Gruev) - Jung - Bittencourt - Schmid (61. Schmidt) - Füllkrug - Ducksch (90. Dinkci)
- Reservebank
- Zetterer, Mai, Weiser, Gruev, Mbom, Schmidt, Schönfelder, Dinkci, Woltemade
- Trainer
- Ole Werner
- 1. FC Nürnberg
- Mathenia - Fischer - Schindler - Hübner - Handwerker - Krauß (89. Geis) - Tempelmann - Duman (89. Valentini) - Möller Daehli - Schleimer (65. Köpke) - Dovedan (81. Nürnberger)
- Reservebank
- Klaus, Suver, Valentini, Castrop, Geis, Nürnberger, Köpke, Schäffler, Shuranov
- Trainer
- Robert Klauß