Dynamo Dresden: Zurück im Rampenlicht
Am Sonntag startet der Club gegen den Aufsteiger in die Rückrunde. Fcn.de hat die Sachsen unter die Lupe genommen.
Der Fußball-Laie mag bei Dynamo möglicherweise an die kleine Lichtmaschine am Hinterrad seines Drahtesels denken. Den Kiebitzen der zweiten Fußball-Bundesliga geht dagegen ein anderes Licht auf: Dynamo, das ist Kraft, Dynamo, das ist Bewegung, Dynamo, das ist Dresden. Die dort beheimatete Sportgemeinschaft Dynamo Dresden gastiert zum sonntäglichen Rückrundenauftakt beim 1. FCN.
Nachdem Dynamo Moskau 1923 namentlich den Anfang machte, ist der Zusatz "Dynamo" bis heute einer der meistverwendeten Namensbestandteile der Fußballwelt. Mit der Gründung 1953 eilte der Verein aus Sachsen zu acht DDR-Meisterschaften und sieben Pokalsiegen. Gleichsam entwickelte sich Dresden auf internationalem Geläuf zu einer der Vorzeigemannschaften des DDR-Fußballs. 98 schillernde Europapokalspiele in der Vereinschronik, wie gegen Uerdingen (2:0; 3:7) oder den AS Rom um Rudi Völler (2x 2:0), lassen Nostalgie pur zu.
Kirsten, Sammer und Co.
Dynamische Athleten wie Ulf Kirsten, einhundertfacher A-Nationalstürmer, der Weltklassespieler Matthias Sammer und Ex-Bayern-Star Jens Jeremies sind landesweit bekannte Akteure, die in Elbflorenz ihre frühen fußballerischen Sporen verdienten und ihre Vita später um ruhmreiche Titel wie "Champions League-Sieger", "Europameister" und "Bundesliga-Torschützenkönig" ergänzen sollten.
Zufall oder nicht: Als die Unesco 2015 zum internationalen Jahr des Lichts ausrief, fand auch der sächsische Dynamo neuen Schwung. Über die Saison hinweg schaltete die Elf von Trainer Uwe Neuhaus Lumen um Lumen hoch und holte mit 78 Punkten und einer Tordifferenz von plus 40 die souveräne Drittligameisterschaft im Mai 2016. Trotz des Abgangs von Torschützenkönig Justin Eilers, den es zu Werder Bremen zog, büßte Dynamo auch eine Etage höher kaum Leuchtkraft ein.
Begeisterte Anhängerschaft
In der Hinrunde übernahmen die Leihspieler Akaki Gogia und der aus der Noris an die Elbe ausgeliehene Stefan Kutschke mit zusammen 13 Treffern in beachtlicher Manier das große Erbe. Bei Platz sieben und 27 Punkten im Tableau zur Saisonmitte, erscheint es logisch, dass der von Präsident Andreas Ritter geführte Verein noch keinen längeren Besuch in der Werkstadt nötig hatte. Mit dem Abgang von Tim Väyrynen bei den Verpflichtungen von Marcos Álvarez und Philip Heise drehte Sportdirektor und Dynamo-Altstar Ralf Minge lediglich an wenigen Stellschrauben.
Als kraftvoll und dynamisch dürfen auch die glühenden Anhänger der über 19.000 Mitglieder starken SG Dynamo gelten. Kraftvoll, wenn sie die eigene Mannschaft anfeuern und nebenbei in der vergangenen Spielzeit mit 523.000 Stadionbesuchern den vereinseigenen Zuschauerrekord brachen und dabei Europas größte Blockfahne mit rund 15.000 Quadratmetern Stoff im DDV-Stadion präsentierten.
Testspiele gegen Schweizer Klubs
Dynamisch beweglich dagegen, wenn sie wie die Brüder und Edelfans Norbert und Fernando Hayn Sachsens Mannschaft des Jahres 2016 mit dem Kleinwagen bis ins andalusische Trainingslager nach Marbella folgen. Die SGD revanchierte sich mit allen Unterschriften auf dem winzigen Gefährt sowie mit zwei positiven Testspielergebnissen gegen eidgenössische Erstligisten. 3:1 hieß es gegen den FC Zürich, 1:1 gegen den FC Luzern.
Das Aufeinandertreffen am ersten Spieltag dieser Saison endete ohne Sieger, nachdem Dynamo tief in der Nachspielzeit mit dem späten 1:1 noch für eine Punkteteilung sorgen konnte. Der Club weiß also genau, was ihn im ersten Pflichtspiel 2017 erwartet: Eine leistungsstarke SGD, die mit der Unterstützung ihrer reisefreudigen Anhänger den "Dynamo" trotz winterlicher Temperaturen wieder auf Hochtouren bringen möchte.
Weitere Artikel zur Partie
- 1. FC Nürnberg
- 72. Lukas Mühl 1:2
- Dynamo Dresden
- 31. Philip Heise 0:1
46. Erich Berko 0:2
- Stadion
- Datum
- 29.01.2017 13:30 Uhr
- Schiedsrichter
- Florian Heft
- Zuschauer
- 35984
- 1. FC Nürnberg
- Kirschbaum - Brecko (61. Kammerbauer) - Mühl - Margreitter - Sepsi (85. Gíslason) - Behrens - Petrak (61. Teuchert) - Kempe - ?? - Sabiri - Matavz
- Reservebank
- ??, Hovland, Lippert, Gíslason, Kammerbauer, Parker, Teuchert
- Trainer
- Alois Schwartz
- Dynamo Dresden
- Schwäbe - Müller - Modica - Ballas - Heise - Hartmann - Gogia (13. Hauptmann) - Lambertz (78. Müller) - Stefaniak - Kutschke - Berko (67. Kreuzer)
- Reservebank
- Wiegers, Kreuzer, Müller, Aosman, Hauptmann, Konrad, Testroet
- Trainer
- Uwe Neuhaus