"Ich bin nicht der Papa des Teams"

Christian Tiffert vom FCK im Interview mit fcn.de.

fcn.de: Hallo, Herr Tiffert! Vergangene Saison waren Sie mit 17 Torvorlagen der beste Vorbreiter der gesamten Liga. Eine beeindruckende Zahl. War die Spielzeit bisher die beste Ihrer Karriere?

Christian Tiffert: Keine Frage. Ich habe meine beste Saison gespielt. Ich habe beim FCK noch einmal die Chance bekommen, in der ersten Bundesliga zu spielen. Ich mache mir aber wenig Gedanken darüber, wie ich gespielt habe oder wie meine Statistiken aussehen. Ich konzentriere mich immer ausschließlich auf das nächste Spiel.

fcn.de: Sie haben über 200 Bundesliga- und 33 internationale Spiele absolviert und bei Vereinen wie dem VfB Stuttgart, Red Bull Salzburg oder dem MSV Duisburg gespielt. Welches war denn ein Highlight, das Ihnen in Erinnerung geblieben ist?

Christian Tiffert: Ich denke an alle meine Stationen gerne zurück und habe überall etwas Positives erlebt. Ein Highlight war aber sicherlich das Jahr der Vizemeisterschaft und das folgenden Jahr in der Champions League beim VfB Stuttgart. Für die damalige Zeit war es schon überraschend, mit einer sehr jungen Mannschaft diese Erfolge zu erleben.

fcn.de: Der Club hat ein Durchschnittsalter von 23,8 Jahren und auch Kaiserslautern gehört mit 24,8 Jahren zu den jüngsten Teams der Bundesliga. Fühlt man sich da mit 29 nicht schon irgendwie als Senior im Team?

Christian Tiffert: Ich bin nicht der Papa des Teams (lacht). Klar bin ich mit 29 Jahren nicht mehr der jüngste in der Mannschaft, allerdings sehe ich das Alter relativ. Ich fühle mich in meinem Körper wohl und das ist das Wichtigste.

fcn.de: Kaiserslautern hat in dieser Saison bis jetzt deutlich weniger Tore erzielt als zum gleichen Zeitpunkt im letzten Jahr. Liegt das am Wechsel Ihres ehemaligen Torgaranten Srdjan Lakic nach Wolfsburg?

Christian Tiffert: Wir mussten unsere komplette Offensive ersetzen, das war nicht einfach. Viele Automatismen mussten erst neu greifen, zudem spielen wir ein leicht verändertes System. Die letzten Spiele und Ergebnisse zeigen aber, dass wir auf einem guten Weg sind. Die Statistik spricht vielleicht bisher nicht für uns, allerdings zählt für uns der Klassenerhalt, ob mit vielen oder wenigen Toren.

fcn.de: Gut zwei Drittel der Vorrunde sind bereits gespielt. Wie zufrieden sind Sie mit der aktuellen Tabellensituation und was ist noch drin bis zur Winterpause?

Christian Tiffert: Wir sind im Soll. Wir haben in den vergangenen Partien gezeigt, dass wir auch mit Mannschaften mithalten können, die ein deutlich höheres Budget zur Verfügung haben. Ich blicke ungern weit voraus. Ich will immer das Maximum erreichen und dann sehen wir, was am Ende dabei herauskommt.

fcn.de: Beim Spiel zwischen dem FCN und dem FCK geht es wieder um drei wichtige Punkte. Was können wir für ein Spiel erwarten?

Christian Tiffert: Es wird eine Partie auf Augenhöhe, es kommt auf die Tagesform an. Beide Mannschaften stecken in der unteren Region der Tabelle und kämpfen um wichtige Punkte gegen den Abstieg. Nürnberg hat im letzten Aufeinandertreffen eine bärenstarke Leistung gezeigt und verdient gewonnen. Allerdings erinnere ich mich auch noch gerne an die Partie letzte Saison in Nürnberg zurück. Da haben wir ein sehr gutes Auswärtsspiel abgeliefert und gewonnen.

fcn.de: Das letzte Aufeinandertreffen endete 2:0 für den Club. Wie geht es diesmal aus?

Christian Tiffert: Ich tippe grundsätzlich keine Spiele. Wir wollen gewinnen!