Profis Freitag, 23.02.2024

Jannik Hofmann: „Der FCN ist mein Verein!“

Foto: fcn.de

Seit 2008 läuft der gebürtige Bayreuther in Rot-Schwarz auf. In der U8 startete seine Laufbahn am Valznerweiher und fand vor Kurzem seine Höhepunkte beim Profidebüt in Wiesbaden und seinem ersten Auftritt im Max-Morlock-Stadion. Vor dem Frankenderby sprach fcn.de mit dem 21-Jährigen.

fcn.de: Servus Jannik! Vor zwei Wochen hast du dein Profidebüt in Wiesbaden gefeiert. Was ging dir im Moment der Einwechslung durch den Kopf?

Jannik Hofmann: Tatsächlich gar nicht so viel. Ich wollte einfach gut spielen, Fiélos Ansagen umsetzen, den Gegner beschäftigen und Gas geben. In der zweiten Halbzeit hat es für die Mannschaft dann besser geklappt und wir hätten mit etwas Glück noch den Lucky Punch setzen können. Am Ende ist ein Unentschieden aber logischerweise besser als eine Niederlage.

fcn.de: Eine Woche später bist du gegen Kaiserslautern das erste Mal für die Profis im Max-Morlock-Stadion aufgelaufen. Wie hat sich das angefühlt?

Jannik Hofmann: Das war schon etwas anderes als mein Profidebüt. Ich blicke seit 16 Jahren auf dieses Stadion oder stehe darin und denke mir, dass ich irgendwann selbst dort spielen möchte. Jetzt hat es endlich geklappt. Dass neben sehr vielen Zuschauern auch meine ganze Familie im Stadion war, macht es noch spezieller. Obwohl es etwas Besonderes war, lag mein Fokus auf dem Spiel und meinen Aktionen. Die Fans hat man natürlich vor allem beim Tor von Can extrem bemerkt. Vor einiger Zeit habe ich mir immer vorgestellt, vor der Kurve zu jubeln und jetzt durfte ich dabei sein. So etwas realisiert man im Nachgang erst. Insgesamt war das einer der schönsten Momente in meinem Leben.

fcn.de: War der Zweitligafußball eine große Umstellung?

Jannik Hofmann: Das auf jeden Fall. Durch meine relativ lange Verletzungszeit habe ich etwas gebraucht, in das Spieltempo reinzukommen. Die Spannung in einem Punktspiel ist auch eine besondere, da wirkt alles deutlich intensiver. Das Spiel gegen Kaiserslautern hat sich für mich auch intensiver angefühlt als das in Wiesbaden, obwohl ich dort mehr gelaufen bin.

fcn.de: In beiden Spielen kamst du als Rechtsaußen zum Einsatz, obwohl deine gelernte Position rechts in der Viererkette ist. Wie gehst du damit um, auf einer eigentlich fremden Position aktuell eingesetzt zu werden?

Jannik Hofmann: Für mich ist das egal. Ich liebe die Zweikämpfe, aber die kann ich auch etwas weiter vorne führen. Heutzutage ist ein Außenverteidiger sowieso nahe an einem Flügelspieler im Offensivspiel, dazu sind die Laufwege auch ähnliche auf den beiden Außenpositionen. Die linke Seite wäre für mich auch kein Problem.

fcn.de: Wie siehst du deine Entwicklung beim Club?

Jannik Hofmann: Meine Schnelligkeit war schon immer eine meiner Stärken, die habe ich über die Zeit auch weiter verbessern können. Ich war in meinen Jahrgängen nie der Beste, war aber immer vorne mit dabei und habe mich stetig entwickelt. Von meiner ersten größeren Verletzung bei der U23 habe ich für mich mitgenommen, auf meinen Körper zu achten und diesen zu pflegen. Da gehört viel Vor- und Nachbereitung dazu, die mittlerweile zum festen Bestandteil meines Tages gehört.

fcn.de: Bist du in deiner Jugend mit dem FCN aufgewachsen?

Jannik Hofmann: Seit meinen Kindertagen bin ich Club-Fan, hatte früher auch einige Trikots – unter anderem eins von Marek Mintal. Der FCN ist mein Verein, aber seit ich im Profibereich selbst aktiv bin, ging mein Fan-Dasein zurück, weshalb ich relativ wenig Spiele anschaue, wenn überhaupt die Highlights.

fcn.de: Stichwort Marek Mintal. Er war in der U17 eine Saison lang dein Trainer. Wie war es für dich, unter ihm zu spielen?

Jannik Hofmann: Das war im ersten Augenblick schon ein surrealer Moment, da er eine der größten Legenden des Vereins ist und man seine Erfolge im Hinterkopf hat. Mit der Zeit legt sich das aber, da man ihn besser kennenlernt und er dein ständiger Ansprechpartner und Trainer ist, der dir helfen möchte. Marek schafft es, den Kopf zu befreien, was mir in meiner Entwicklung sehr geholfen hat.

fcn.de: Welcher deiner Trainer hat dich bislang am meisten geprägt?

Jannik Hofmann: Ich denke, dass das Fiélo ist, der zuvor schon zwei Jahre lang mein Trainer in der U23 war. Er ist taktisch sehr raffiniert und hat mir viele neue Positionen gezeigt, dadurch hat er meinen Spielstil erweitert. Dafür bin ich ihm sehr dankbar und bin auch sehr froh, dass er jetzt hier mein Trainer ist.

fcn.de: Mittlerweile bist du ein regelmäßiger Bestandteil der Mannschaft und kennst alle Spieler. Wie und mit wem verbringst du deine Freizeit, wenn du gerade nicht am Valznerweiher bist?

Jannik Hofmann: Diese Woche waren beispielsweise einige aus der Mannschaft bei einem Luciano-Konzert. Innerhalb der Mannschaft komme ich mit jedem gut aus, vor allem natürlich mit den jungen Spielern. Nene kenne ich schon länger. Dazu kommen noch Jens Castrop, Finn Jeltsch, Julian Kania oder Lukas Schleimer. Man kann sich aber mit jedem in dieser Mannschaft mal verabreden und etwas gemeinsam unternehmen. Ich verbringe dazu viel Zeit mit Shura (Anm. Erik Shuranov), wenn er denn in der Stadt ist. Zusammen gehen wir oft ins Kino, Minigolf spielen oder bowlen.

fcn.de: Gibt es in der Mannschaft einen Spieler, der dir und auch anderen jungen Spielern mit Ratschlägen bereitsteht?

Jannik Hofmann: Da kann ich eigentlich jeden nennen, da jeder versucht, uns zu helfen. Herausheben kann ich aber Vale, den ich als meine Bezugsperson bezeichnen würde. Er hilft mir auf dem Platz, indem er kritisiert, aber auch positive Dinge heraushebt. Dort kann er mir natürlich aufgrund der Position nochmal mehr helfen. Aber auch wenn ich andere Sachen brauche, kann ich jederzeit auf ihn zugehen.

fcn.de: Blicken wir noch auf das morgige Frankenderby. Für dich als langjährigen Cluberer ist das sicherlich ein sehr besonderes Spiel oder?

Jannik Hofmann: Innerhalb der Mannschaft ist das natürlich ein Thema. Man merkt, dass viele Jungs darüber reden und die Bedeutung des Spiels jedem Spieler klarmachen. Ich weiß, was auf dem Spiel steht und auch wie wichtig es für die ganze Stadt ist.

fcn.de: In 16 Jahren beim Club hast du schon einige Duelle gegen unsere Nachbarn erlebt. Was sind deine Erinnerungen daran?

Jannik Hofmann: Das Derby hat seine eigenen Regeln. Ich bin mit dem Duell Nürnberg gegen Fürth aufgewachsen. Früher sind wir bei vielen Hallenturnieren aufeinandergetroffen. Ich kann mich an viele hohe Derbysiege erinnern. In der Jugend haben wir kaum eins dieser Duelle verloren. Dort war es auch üblich, dass die FCN-Mannschaft, die ein Derby verliert, eine Woche lang auf dem Sandplatz, der mittlerweile nicht mehr existiert, trainieren musste.

fcn.de: Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg beim Derby, Jannik!


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