Nach der Heimpleite: „Die Köpfe müssen wieder hoch gehen“
Nach dem Spiel gegen den SVS wird beim Club der Finger in die Wunde gelegt. Weiter geht’s nach kurzer Woche bei Fortuna Düsseldorf.
- Die Nachbetrachtung
„Am Tag nach dem Spiel ist die Stimmung noch gedrückt“, sagte Hanno Behrens am Sonntag, 04.12.16. Am Tag zuvor hatte der Club ein in der Deutlichkeit zu hohes 1:3 gegen den SV Sandhausen einstecken müssen. So „maximal bitter“ (Behrens) das Zustandekommen des Ergebnisses war, so wichtig war es, am Tag danach den Finger in die Wunde zu legen.
„Wir bekommen einfach zu viele Gegentore“, resümierte also Trainer Alois Schwartz unumwunden nach der Niederlage, „daran müssen wir arbeiten“. Dreimal musste Thorsten Kirschbaum hinter sich greifen, während man selbst erst spät – zu spät – zum Anschlusstreffer durch Guido Burgstaller gekommen war. „Wir haben 26 Tore geschossen, damit gehören wir zur Liga-Spitze. Aber so viele Gegentore (28) kannst du nicht aufholen“, so Schwartz.
Was die Pleite so bitter machte? „In der ersten Halbzeit waren wir so dominant wie in noch keinem Heimspiel in dieser Saison, aber der Ball ging nicht rein. Da haben wir unsere Möglichkeiten nicht präzise genug gespielt.“ So muss es eine Art Derby-déjà vu für Mannschaft und Zuschauer im Stadion gegeben haben, als aus dem sprichwörtlichen Nichts das 0:1 für die Gäste fiel, gekrönt durch eine abgefälschte Halbchance zum 0:2 in der 55. Minute. „Wir schießen 15 Mal so aufs Tor, davon wird keiner abgefälscht“, haderte Behrens mit dem Verlauf der Partie.
Der Mittelfeldspieler fügte aber sogleich an: „Davon dürfen wir uns eigentlich nicht beeinflussen lassen, wir haben danach gegen zehn Mann immer noch genug Zeit.“ So blieben jedoch 25 schwache statt 45 starke Minuten hängen. „Das haben wir angesprochen, das müssen wir besser machen“, Behrens weiter. Oder, wie der Chef-Trainer es formulierte: „Man muss die Konstanz abrufen, das haben wir gestern nur eine Halbzeit lang geschafft. Unser Verständnis geht in Richtung Fans. Diese letzten 25 Minuten waren nicht der 1. FC Nürnberg.“
- Die Personalien
Im Vergleich zur Vorwoche beim VfB Stuttgart blieb die Mannschaft bis auf die Rechtsverteidigerposition unverändert: Miso Brecko kehrte nach abgesessener Gelbsperre in die Startelf zurück, für ihn machte Patrick Kammerbauer Platz. Tim Matavz feierte nach vier Wochen Verletzungspause aufgrund eines Syndesmosebandanrisses gegen den SV Sandhausen seine Rückkehr auf den Platz. Er kam in der zweiten Halbzeit für Edgar Salli in die Partie. Enis Alushi und Georg Margreitter gehörten jeweils aufgrund einer Erkältung nicht zum Kader, sollten aber in der Trainingswoche vor dem Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf wieder ins Mannschaftstraining zurückkehren. Shawn Parker gehörte nach seinem Pflichtspieleinsatz in der U21 Mitte November ebenfalls erstmals wieder zum Profi-Aufgebot.
- Das sagen die Medien
Kicker: Beim Wiedersehen von Nürnbergs Trainer Alois Schwartz mit seinem Ex-Verein Sandhausen jubelten am Ende die Gäste aus der Kurpfalz: Zwar war der Club aktiver, dominant und verbuchte die besseren Chancen, doch der SVS zeigte sich bei der Chancenverwertung eiskalt und bestrafte Abwehrfehler des FCN gnadenlos.
Bild: Mit dem fünften Schuss macht Sandhausen den Deckel drauf. Der eingewechselte Lukasik vollendet einen Konter zum 0:3. Sandhausen zieht damit dem Club und Ex-Trainer Schwartz davon. Da hilft auch das Traumtor von Guido Burgstaller zum 1:3-Endstand in der 83. Minute nichts mehr.
- Der Ausblick
Schon am Freitag, 09.12.16, geht es für den Club zur Fortuna nach Düsseldorf. Das letzte Auswärtsspiel des Kalenderjahres wird um 18.30 Uhr angepfiffen. Hanno Behrens blickt nach vorne: „Morgen müssen die Köpfe wieder hoch gehen, im Fußball geht’s immer weiter.“
Weitere Artikel zur Partie
- 1. FC Nürnberg
- 82. Guido Burgstaller 1:3
- SV Sandhausen
- 28. Andrew Wooten 0:1
55. Philipp Klingmann 0:2
76. Daniel Lukasik 0:3
- Stadion
- Datum
- 03.12.2016 13:00 Uhr
- Schiedsrichter
- Martin Thomsen
- Zuschauer
- 25250
- 1. FC Nürnberg
- Kirschbaum - Brecko - Hovland - Bulthuis - Sepsi - Behrens (63. Teuchert) - Petrak - Kempe - ?? - Salli (46. Matavz) - Burgstaller
- Reservebank
- ??, Mühl, Gíslason, Kammerbauer, Parker, Matavz, Teuchert
- Trainer
- Alois Schwartz
- SV Sandhausen
- Knaller - Klingmann - 18466 - Kister - Roßbach - Linsmayer - Kulovits - Kuhn (66. Karl) - Vollmann (46. Lukasik) - Wooten - Höler (89. Sukuta-Pasu)
- Reservebank
- Wulle, Knipping, Karl, Kosecki, Lukasik, Derstroff, Sukuta-Pasu
- Trainer
- Kenan Kocak