Nachbericht Dresden: Nur phasenweise reicht nicht
Weder der Rekord, noch die überzeugende Schlussphase kann einen Tag nach dem Spiel gegen Dynamo Dresden über die bittere Niederlage hinwegtrösten. Doch gerade letzteres kann in den nächsten Wochen den Ausschlag geben.
- Nachbetrachtung
Rund zwei Meter trennten Alois Schwartz und sein Pendant Uwe Neuhaus auf der Pressekonferenz nach dem Jahresauftakt des 1. FC Nürnberg gegen Dynamo Dresden. In den vorangegangenen 90 Minuten trennte den Club ebenfalls nicht viel vom Aufsteiger aus Sachsen. Darin waren sich beide Trainer einig. "Wir hatten heute das Glück, das man in solchen Spielen braucht", formulierte es Neuhaus. Und sein Sitznachbar Schwartz ergänzte: "Mit ein bisschen Glück hätten wir den Ausgleich machen können. Aber wenn man über so lange Phasen so schläfrig ist, muss man sich an die eigene Nasen fassen."
Erstmals an die eigene Nase fassen musste sich der Club nach einer ansprechenden Anfangsphase in Spielminute 31, als Philip Heise die Hereingabe des durchgebrochenen Erich Berko zum 0:1 abstaubte. Das 0:2, oder auch "der Genickbruch", wie Georg Margreitter den zweiten Treffer der Gäste tags darauf beschrieb, folgte binnen weniger Sekunden nach Anpfiff der zweiten Halbzeit. "Da haben wir einfach unbeholfen agiert in der Abwehr. Dann wird es schwer, zwei Tore aufzuholen", so der Abwehrchef weiter.
Versucht haben er und seine Teamkollegen es trotzdem. Die letzte halbe Stunde gehörte über weite Strecken den Hausherren, die nun vermehrt zu Chancen kamen, aber leider nur noch zum Anschlusstreffer kamen. Lukas Mühls erstes Profi-Tor, das zugleich den alleinigen Rekord von 39 Liga-Spielen in Folge mit eigener Torbeteiligung bedeutete, brachte keine Punkte ein.
- Personalien
Neben Lukas Mühl durfte auch Abdelhamid Sabiri ein Debüt feiern. Sein Startelfeinsatz gegen Dynamo Dresden war sein erster überhaupt im Profifußball. Die Entwicklung der Club-Talente registriert Schwartz wohlwollend: "Es sind einige gute dabei, das hat man auch gegen Dresden gesehen. Sie machen Spaß, das steht außer Frage. Sabiri hat seine Sache gut gemacht, das gilt aber auch für Teuchert und Kammerbauer."
Miso Brecko zog sich gegen Dresden einen Muskelfaserriss zu und fällt vorerst aus, Ondrej Petrak wird gegen Heidenheim gelbgesperrt fehlen. Auch an ein Comeback von Tim Leibold ist vorerst noch nicht zu denken: "Tim ist noch nicht soweit, da braucht man die nächsten vier Wochen nicht dran zu denken", so Schwartz zur Entwicklung Leibolds, der an einer Schambeinentzündung laboriert.
- Fakten
Die Powerplay-Phase des 1. FC Nürnberg in der letzten halben Stunde belegen die Zahlen eindeutig. 13 Torschüsse gaben Sabiri, Teuchert und Co. in der zweiten Hälfte ab und somit neun mehr, als der Kontrahent aus Dresden. Gleich sieben feuerte der Club innerhalb des gegnerischen Strafraums ab, die SGD lediglich zwei.
- Das sagen die Medien
Nürnberger Nachrichten: Tapfer, aber glücklos – Nürnberg verpatzt den Jahres-Auftakt gegen Dynamo Dresden: Der 1. FC Nürnberg mühte sich und sag dabei manchmal gut, manchmal ordentlich, manchmal mittelmäßig und manchmal schlecht aus."
Frankenpost: Nürnberger Fehlstart: Der Club wacht bei der 1:2-Heimpleite gegen Dynamo Dresden zu spät auf. In der Schlussphase fehlt den Franken das Quäntchen Glück.
- Ausblick
Knapp 30 Minuten reichten an diesem Sonntag weder für einen, geschweige für drei Punkte. Doch gelingt es den Club-Profis, die Leistung der letzten halben Stunde zu kompensieren, kann es kommende Woche in Heidenheim ganz anders aussehen. Das Ziel von Georg Margreitter ist zumindest klar: "Die letzten Spielminuten waren gut. Da waren wir am Drücker, jeder wollte den Ball haben und so haben wir uns auch viele Chancen heraus gespielt. Da hat man gesehen, was eigentlich in dieser Mannschaft steckt. Das sollte uns trotz allem Mut machen."
Weitere Artikel zur Partie
- 1. FC Nürnberg
- 72. Lukas Mühl 1:2
- Dynamo Dresden
- 31. Philip Heise 0:1
46. Erich Berko 0:2
- Stadion
- Datum
- 29.01.2017 13:30 Uhr
- Schiedsrichter
- Florian Heft
- Zuschauer
- 35984
- 1. FC Nürnberg
- Kirschbaum - Brecko (61. Kammerbauer) - Mühl - Margreitter - Sepsi (85. Gíslason) - Behrens - Petrak (61. Teuchert) - Kempe - ?? - Sabiri - Matavz
- Reservebank
- ??, Hovland, Lippert, Gíslason, Kammerbauer, Parker, Teuchert
- Trainer
- Alois Schwartz
- Dynamo Dresden
- Schwäbe - Müller - Modica - Ballas - Heise - Hartmann - Gogia (13. Hauptmann) - Lambertz (78. Müller) - Stefaniak - Kutschke - Berko (67. Kreuzer)
- Reservebank
- Wiegers, Kreuzer, Müller, Aosman, Hauptmann, Konrad, Testroet
- Trainer
- Uwe Neuhaus