Teamcheck Hannover 96

Samstag nächstes Heimspiel: fcn.de nimmt die Gäste aus Niedersachsen unter die Lupe.

19 lange Jahre warteten die 96er darauf, mal wieder in einem europäischen Wettbewerb ran zu dürfen. Und dann das: mit dem FC Sevilla bescherte das Los den Niedersachsen in der Europa League einer, wenn nicht den schwersten Gegner, der sich im Topf befand. Viele aus der deutschen Riege der sogenannten Experten stufen die Chance der Niedersachsen auf ein Weiterkommen und damit auf die Gruppenphase der Europa League gegen null ein. Nun ja, dass Prognosen oftmals nicht das Papier wert sind, auf dem sie stehen, dafür gibt es zigtausende Beispiele.

Aber, es stimmt schon, der spanische Erstligist, in dessen Reihen der Ex-HSV-ler Trochowski und der Ex-Schalker Rakitic stehen, ist eine brutal hohe Hürde. Dass der UEFA-Cup-Gewinner von 2006 und 2007 in der vergangenen Saison Dortmund ausschaltete, sagt viel über deren Stärke aus. Wobei, auch die stolzen Spanier haben Respekt vor dem ersten Spiel am kommenden Donnerstag in Hannover. „Das ist der schwerste Gegner, den es gab“, so deren stellvertretender Sportdirektor Monchi. Die Niedersachsen selbst hadern nicht über das Los, sondern freuen sich auf die große internationale Bewährungschance; mit viel Selbstbewusstsein, sei angefügt. „Auf mehr als 50 Prozent“, beziffert zum Beispiel Vereinsboss Martin Kind die Chance aufs Weiterkommen. Na, denn, bunea suerte, wie man in Spanien zu sagen pflegt.

US-Boy: Steven Cherundolo

Club-Verteidiger Timothy Chandler verpasste es, das Debüt von Jürgen Klinsmann als US-Chefcoach gegen Mexiko. Nicht so sein direkter Konkurrent im Nationalteam der USA auf der rechten Abwehrseite: Steven Cherundolo, einer der Führungsspieler von Hannover. Der 32-Jährige verfuhr dabei gänzlich anders als Chandler. Beim 2:1 gegen Hoffenheim saß er aufgrund der Nachwehen einer Knöchelverletzung nur auf der Bank, reiste dann aber zu „Klinsi“ und wird woh erst am Freitag zurückkehren. Chandler wiederum spielte leicht angeschlagen gegen Hertha, sagte dann aber vorsorglich ab, um seine Blessur gänzlich auszukurieren.

Starkes Duo: Pinto und Schiedebach

Die defensive Mittelfeldzentrale gilt in Hannover als das Herz- und Prunkstück der Mannschaft. Sergio Pinto und Manuel Schmiedebach bilden sie, ergänzen sich als Doppel-Sechs blendend, fangen erst aggressiv des Gegners Angriffe ab, um dann selbst blitzschnell die Angriffsmaschinerie der 96er anzuwerfen. Ein starkes Duo, das sich allerdings auflösen könnte. Im nächsten Sommer, denn da läuft Schmiedebachs Vertrag aus. Dass Hannover sich bereits um eine vorzeitige Vertragsverlängerung bemühte, versteht sich, doch ohne Erfolg. Der 22-Jährige will sich erst in der Winterpause an den Verhandlungstisch setzen.

Einmal Club ...  immer Club!

Was wäre eine neue Saison ohne das bewährte Club-Orakel, das wir zum ersten Heimspiel wieder mit verlässlichen Fakten füttern. Und diese wiederum verheißen nichts Gutes. Für Hannover. Kein einziger Ex-Cluberer in den Reihen der 96er, da steht die Null schon mal. Und umgekehrt? Mit Raphael Schäfer, Dieter Hecking und Co-Trainer Dirk Bremser sind es drei – zu welchem Tipp dies das Club-Orakel veranlasst hat, wagen wir gar nicht abzudrucken, denn in der Vergangenheit lag das Orakel nicht immer richtig. Vom Ergebnis her, die Richtung stimmte immer, fast zumindest.