Teamcheck VfB: Mit Wolf zurück in Liga 1?
Nach einer hektischen Anfangsphase und dem Rücktritt von Coach Jos Luhukay Mitte September führt nun Trainer-Neuling Hannes Wolf die Geschicke beim Deutschen Meister von 2007. Anspruch und Wirklichkeit stimmen seitdem wieder überein.
Der VfB Stuttgart hatte in den letzten Jahren in etwa so wenig mit der 2. Bundesliga zu tun, wie Club-Fans in den letzten 34 Spielen mit mangelndem Torjubel. Doch der 2011 mit dem zwölften Platz beginnende Abwärtstrend endete für die Schwaben im vergangenen Sommer schlussendlich mit dem bitteren Gang eine Liga tiefer. Es war der zweite Abstieg des VfB seit Gründung der 1. Bundesliga 1963.
30 Jahre nachdem die letzte Bundesligarückkehr (1976/77) gelang, heißen die Erben von Hansi Müller, Dieter Hoeneß und Ottmar Hitzfeld im Jahr 2016 Alexandru Maxim, Simon Terodde und Takuma Asano. Unter der Leitung ihres neuen Trainers Hannes Wolf schürt auch das aktuelle Personal die Hoffnungen auf bessere, höherklassige Zeiten. Vier Spieltage vor der Winterpause rangiert das Wolf-Team auf Platz zwei der Tabelle, nur einen Punkt hinter Spitzenreiter Eintracht Braunschweig. Mit der zwischenzeitlichen 1:0-Führung bei Union Berlin am vergangenen Wochenende konnte sich der Absteiger sogar zum ersten Mal, wenn auch nur kurzfristig, Tabellenführer nennen.
Zweitligatugenden mit Unterhaltungswert
Die Nummer fünf der ewigen Bundesliga-Tabelle scheint nach einem holprigen Saisonstart mit zwei Niederlagen und zwei Siegen in der 2. Bundesliga angekommen. Nach Unstimmigkeiten zu Saisonbeginn, die im Rücktritt des damaligen Trainers Jos Luhukay gipfelten, brachte sein Nachfolger Hannes Wolf die Schwaben wieder zurück in die Spur. Der erst 35-Jährige trichterte seinen Spielern in nur kürzester Zeit die nötigen Tugenden des deutschen Unterhauses ein - Kampf und Leidenschaft.
Mit Haudrauf-Fußball müssen sich Anhänger der Rot-Weißen aber dennoch nicht anfreunden. Denn unter dem Trainer-Novizen - es ist Wolfs erste Profistation - konnte nicht nur der Schnitt von 1,5 Punkte unter Luhukay auf stolze zwei pro Spiel angehoben werden. Auch die Torquote hat sich deutlich verbessert. Im Schnitt dürfen VfB-Fans jetzt zwei Mal in einem Spiel jubeln.
Terodde optimal in Szene gesetzt
Das liegt nicht zuletzt an Simon Terodde. Nach Stationen beim MSV Duisburg, bei Fortuna Düsseldorf, dem 1. FC Köln und Union Berlin entwickelte sich der 1,92 Meter große Mittelstürmer zuletzt beim VfL Bochum zu dem Toptorjäger der 2. Bundesliga. Mit 25 Toren und der Torjägerkrone auf der Visitenkarte wechselte Terodde im vergangenen Sommer an die Mercedesstraße. Dort flankiert von schnellen Flügelspielern wie Sporting Lissabon-Leihgabe Carlos Mané oder Takuma Asano und aus dem Zentrum unterstützt von Alexandru Maxim oder Nachwuchstalent Berkay Özcan sorgte der Neuzugang bereits für acht von insgesamt 22 Stuttgarter Treffern.
In welchem System er und seine Hintermänner am Montag auflaufen werden, bleibt abzuwarten. In Berlin rückte Wolf von seinem bisher favorisierten 4-1-4-1-System ab und schickte seine Elf in einem 3-4-3 aufs Feld. Zwar wirkte die Defensive kompakter - Kaminski, Baumgartl und Pavard ließen in der ersten Hälfte lediglich drei Torschüsse der Köpenicker zu – doch dafür geriet dem VfB die offensive Strahlkraft ein wenig abhanden. Mit der frühen 1:0-Führung durch Terodde verwalteten die Schwaben den knappen Vorsprung, anstatt auf den zweiten Treffer zu drücken. Die Passivität bestrafte Steven Skrzybski 30 Minuten vor Schluss. Der Club wird seine Lehren daraus ziehen.
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- VfB Stuttgart
- 3. Simon Terodde 1:0
33. Simon Terodde 2:0
90. Takuma Asano 3:1
- 1. FC Nürnberg
- 80. unbekannt 2:1
- Stadion
- Datum
- 28.11.2016 20:15 Uhr
- Schiedsrichter
- Dr. Jochen Drees
- Zuschauer
- 42053
- VfB Stuttgart
- Langerak - Pavard - Baumgartl - Kaminski - Zimmermann (86. Hosogai) - Maxim (64. Klein) - 18466 (76. Özcan) - Insua - Mané - Asano - Terodde
- Reservebank
- Uphoff, Großkreutz, Klein, Sunjic, Özcan, Zimmer, Hosogai
- Trainer
- Hannes Wolf
- 1. FC Nürnberg
- Kirschbaum - Kammerbauer - Hovland - Bulthuis - Sepsi - Behrens - Petrak - Salli (69. Teuchert) - ?? - Kempe - Burgstaller
- Reservebank
- ??, Margreitter, Mühl, Alushi, Gíslason, Sylvestr, Teuchert
- Trainer
- Alois Schwartz